Als Jannis geboren wurde, konnte er nicht bei mir bleiben, verständlich, denn er war ja viel zu früh.
Am 16. November war es dann soweit und ich konnte und wollte meinen Sohn das erste Mal sehen.
Meine Freundin Daniela, kam und ging mit mir hinüber in die Klinik.
Dort angekommen, fuhren wir mit dem Lift auf Station 4, die kannte ich ja noch von Sophie, wir gingen auf den Balkon und schauten uns die Zwerge an die da in ihren INKU`S lagen, wir klingelten am Schwesternzimmer und fragten nach Jannis.
Wir sollten zum ersten Fenster gehen, da lag er nun, ich konnte es nicht glauben und wollte auch nur schnell wieder weck.
Aber die Schwester kam raus und holte mich rein.

Ich sollte meine Hand auf ihn legen und mit ihm reden, aber ich war so geschockt, ich konnte es nicht, da lag ein winziges Menschlein, so dünn und zart und über und über mit Kabeln bestückt.
Das konnte nicht mein Sohn sein...
Dann aber gewöhnte ich mich schnell daran und war fast immer da.
Jannis ging es auch echt ganz gut, bis zum 4. Dezember 2005, in der Nacht vom 4. auf den 5. Dezember wurde ich angerufen, sollte ganz schnell kommen, man sagte mir Jannis würde sterben.

Ich bin im Eiltempo nach Minden gefahren, kam in der Klinik an, da standen so viele Leute vor seinem Inku und ich war fertig mit den Nerven.
Sie wussten nicht was Jannis hat und wussten nicht wie es weiter geht...
Jannis wurde in dieser Nacht noch von einer Schwester Notgetauft, ich hatte solche Angst mein Baby zu verlieren, ich konnte nur hilflos daneben stehen und beten.

Ich hoffte, dass er es schafft!

Am Nikolaustag wurde Jannis dann operiert, er hatte eine NEC, das ist eine Darmentzündung, Jannis bekam einen Künstlichen Darmausgang gelegt!
Danach wurde es dann wieder etwas ruhiger und Jannis nahm wenn auch nur wenig zu.
Anfang Januar 2006 wurde er dann auch endlich Extubiert und nach einer Woche mit CPAP brauchte er nur noch ein wenig O2.Im Januar konnte er dann auch dann ins Wärmebettchen mit knapp 1100g, eine Handvoll Mensch, man sah ihn gar nicht in dem Bettchen!

Ich dachte das es nun Bergauf geht, aber dem war nicht so immer wieder ging es ihm sehr schlecht und immer wieder mussten wir wieder von vorne Anfangen.
Am 17. Februar 2006 wurde Jannis dann an den Augen gelasert und der künstliche Darmausgang wurde zurückverlegt, die OP verlief gut und er hielt sich!
Dann am 27. Februar musste er erneut Operiert werden, Jannis hatte nach wie vor Probleme mit dem Stuhlgang, danach ging es ihm nicht gut, eine Woche später platzte seine Bauchdecke auf und die nächste OP stand an.
Die Zeit von März bis April meisterte er sehr gut, Jannis trank alleine und nahm fleißig zu, er brauchte keinen Sauerstoff mehr!
Dann bekam er eine Lungenentzündung, er war nicht weiter schlimm aber nun hing er wieder am O2.
Mitte April wurde mir dann gesagt das Jannis nun bald nach Hause dürfte, ich freute mich sehr und fing an zu Hause alles fertig zumachen.
Am 26. April durfte er dann die Klinik zum ersten Mal verlassen, Jannis ging mit Magensonde, Monitor, Sauerstoff und einer tgl. Versorgung durch einen Pflegedienst nach Hause...